Freitag, 31. Juli 2020

Liechtenstein

Liechtenstein ... was für eine wunderbare Überraschung! 
Das kleine Land am Rhein mit seinen 38.800 Einwohnern, eingebettet zwischen Österreich und der Schweiz, hat uns verzaubert. Wir sind begeistert! 🇱🇮

Die Bergwelt, die Einfachheit des Reisens innerhalb Liechtensteins, der Campingplatz Mittagsspitze und dass es ein neues Land für uns war, erfreuten uns sehr. 

Wir sind aus Luzern in der Schweiz mit Zug und Bus nach Liechtenstein eingereist. 
Liechtenstein besitzt nur eine Bahnlinie, die das Land mit der Schweiz und Österreich verbindet. Die Bahnlinie verläuft von Buchs, Schweiz über Schaan und Nendeln in Liechtenstein nach Feldkirch in Österreich. Wir sind jedoch nur mit dem Bus unterwegs gewesen. Die Orte werden mit dem Bus häufig frequentiert, die Busse waren immer pünktlich und wir gelangten zu jedem Ausgangspunkt unserer Wanderungen. 

Übernachtet haben wir im eigenen Zelt auf dem Campingplatz Mittagsspitze in Balzers. Der Campingplatz war gut besucht, besonders von schweizer Campern, aber auch andere europäische Nationalitäten waren vertreten. Wir begegneten Franzosen, Luxemburger, Deutschen, Norwegern, Briten, Österreichern, Litauern, um nur einige zu nennen. 

Der Campingplatz ist wunderschön und gleichzeitig der einzige in diesem kleinen Land. Er ist sehr familienfreundlich. Es gibt ein Spielzimmer, zwei Spielplätze und einen großen Pool. Diesen haben wir bei den sommerlichen hohen Temperaturen besonders genossen. 

Die absoluten Highlights in Liechtenstein sind die Berge und die wunderbaren Wanderungen. Was für eine Freude! 

Wir sind mit dem Bus von der Haltestelle Säga nach Gaflei gefahren. Dort beginnt der Fürstensteig. Ein Wanderweg, der 1898 eröffnet wurde und direkt am Berghang entlang verläuft. 

Die Aussichten auf den Rhein, Vaduz und die schweizer Berge sind traumhaft. Wir wanderten auf engen Pfaden um mehrere Gipfel herum. 

An den Fürstensteig schließt sich der alpine Wanderweg zu den "Drei Schwestern" an. Diesen Wanderweg würde ich wirklich nur erfahrenen Wanderern empfehlen. Ebenfalls weißt ein Hinweisschild zu Beginn darauf hin. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und entsprechendes Schuhwerk sind unabdingbar. Zudem sollte man die nötige Ausdauer mitbringen, denn es müssen noch einmal ca. 600 Höhenmeter überwunden werden. Der Weg verläuft zuerst auf einem sehr schönen Höhenweg, bis die Baumgrenze erreicht wird.

Danach wird es wieder abenteuerlicher. Die Pfade werden schmaler oder lassen sich kaum noch als diese erkennen. Das Wandern geht in klettern über. Alle abenteuerlichen Stellen sind jedoch durch Seile oder Leitern gesichert und erleichtern das Kraxeln. 

Interessant ist auch, dass man oben auf dem Kamm mehrmals die Grenze zu Österreich überquert. Der Gipfel der "Drei Schwestern" wird zwischen Österreich und Liechtenstein geteilt. 

Um zu diesem Gipfel zu gelangen, muss man sich noch einmal sehr anstrengen. Es lohnt sich jedoch sehr! Die Ausblicke sind herrlich. Von dort oben sahen wir sogar den Bodensee! 

Der Abstieg erfolgt dann nach einer gewissen Kraxelei auf breiten Waldwegen, erst zur Gafadurahütte und anschließend nach Planken.

Von dort kann man in den Bus nach Vaduz oder Schaan einsteigen.

Idyllisch sind auch die kleinen Orte in Liechtenstein. Vaduz ist die Hauptstadt und hat ca. 5600 Einwohner. Hochhäuser sucht man hier vergebens. Hihi 

Wir schlenderten im Zentrum von Vaduz, rund um den Peter-Kaiser-Platz entlang. Dort befindet sich der Landtag, das Regierungsgebäude, das Landesmuseum und die Kathedrale Sint-Florin. 

Vor der Touristeninformation befindet sich der Nullkilometer des Landes. Dieser Fundamentalpunkt liegt vor dem ehemaligen Ständehaus und diente zur Kilometrierung des Landes. 

Unweit vom Zentrum in Vaduz entfernt liegt der Naturpark Haberfeld. Wir schlenderten durch den idyllischen Park und die Namen der kleinen Gassen machen dieser Idylle alle Ehre: Weiherweg, Bammiliweg, Pappelweg. 

Liechtenstein ist wunderbar gepflegt und so waren auch alle besuchten Spielplätze sauber und luden zum Spielen ein. Am Äulepark in Vaduz ist ein sehr schöner Spielplatz, der dem Zentrum sehr nah ist. 

Wir unternahmen einen Ausflug zum Rhein und schauten den vielen Radfahrern zu, wie sie eine der vielen Brücken überquerten und somit auch die Landesgrenze. In der Mitte des Rheins verläuft die Grenze zur Schweiz. 

Vom Stadtzentrum erreichten wir in ca. 20 Minuten das Schloss. Ein schöner Pfad schlängelt sich den Hang hinauf. Vom Schloss bietet sich ein toller Ausblick auf Vaduz und auf die Berge herum. 

Das Schloss von Vaduz kann jedoch nicht von innen besichtigt werden, da die Fürstenfamilie dort residiert. Der äußere Anblick des Schlosses lohnt den Aufstieg jedoch allemal. 

In Balzers erkundeten wir die Burg Gutenberg. Auch diese Burg ist nur von außen zu besichtigen. Nur unter Voranmeldung kann man sich die Burg auch von innen ansehen. Der Burghof ist sehr schön. 
Zudem liegt gleich unterhalb der Burg die Kirche St. Nikolaus. 

Ein Highlight in Balzers ist der Spielplatz am Frauenbergweg, unterhalb der Burg. Merlin tobte sich aus und hatte große Freude. Der Spielplatz bietet für große und kleine Entdecker allerlei Möglichkeiten. Zudem wird er sehr gepflegt und ist sauber. 

Eine weitere tolle Wanderempfehlung ist die Wanderung auf dem Fürstin-Gina Weg. Dafür sind wir mit dem Bus von Säga nach Malbun gefahren. Ein kleines Örtchen in den Bergen, welches im Winter auch als Skiregion genutzt wird. Dafür stehen drei Lifte zur Verfügung. Im Sommer wird nur ein Sesselbahnlift betrieben. 

Wir haben die Sareisbahn genommen und Merlin hat seine erste Sessellifterfahrung in der Ruckeli gemacht. Ihm hat es sehr gut gefallen. 

Von der Bergstation sind wir auf dem Kammweg zum Sareiserjoch gelaufen und weiter zum Augustenberg. Von dort folgte der Abstieg über die Pfälzerhütte wieder zurück nach Malbun. 


Viele Murmeltiere haben uns auch begleitet. 

Die Pfälzerhütte liegt direkt an der liechtensteinisch-österreichischen Grenze. Die Grenzsteine liegen direkt neben der Hauswand der Pfälzerhütte. Die Hütte liegt komplett auf liechtensteinischen Boden. 

Liechtenstein ist das sechst kleinste Land der Welt und hat uns wirklich begeistert. 
Wir kommen definitiv wieder und möchten gern noch mehr in diesen wunderschönen Bergen wandern gehen! 

Freitag, 24. Juli 2020

Schweiz

Die letzten beiden Wochen waren wir in der Schweiz. Für uns war es alle mehr oder weniger das erste Mal, dass wir dieses wunderschöne bergige Land erkundeten. 
Ich war zwar als Kind schon einmal am Rheinfall von Schaffhausen, aber mehr hatte ich bisher noch nicht erkundet. 
Es wurde also allerhöchste Zeit! 

Wir starteten unseren Städtetrip in der ältestens Stadt der Schweiz, Chur. Wir reisten durch die Schweiz mit Bus und Bahn. Die öffentlichen Verkehrsmittel waren komfortabel, pünktlich und mit dem EU Sparpreis Ticket auch erschwinglich. 
Wir sind hauptsächlich mit dem Zelt unterwegs und campen auf Zeltplätzen.

Chur ist eine wunderschöne alte Stadt inmitten der schweizer Berge im Kanton Graubünden. Die Altstadt ist bezaubernd. An jeder Ecke gibt es Trinkwasserspringbrunnen. Wir haben mit Merlin ganz oft einen Stop eingelegt. Er konnte am Wasser spielen und wir erfrischten uns bei den heißen Temperaturen. 

Wir liefen durch die schmalen Altstadtgassen zur Kathedrale St. Maria Himmelfahrt den Berg hinauf. Die Kathedrale erscheint von außen relativ unspektakulär, innen erstrahlt sie in voller Pracht. 

Chur hat sehr viele Kirchen, viele kleine Gassen und eine schöne Altstadt. Kleine und originelle Läden laden zum Schlendern ein. 

Wir entdeckten eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt und fanden einen herrlichen Spielplatz. Merlin hatte so viel Spaß, dass er danach gleich in der Ruckeli eingeschlafen ist. Es gab sogar einen Wasserspielplatz und viele Spielgeräte zum Entdecken. 

Mit dem Bus fuhren wir von Chur weiter nach Bellinzona und dann mit dem Zug nach Lugano. Was für eine schöne Stadt im Schweizer Tessin. Es fühlte sich so richtig mediterran an, in der italienisch sprechenden Schweiz. Palmen säumen die Straßen, der Luganer See, das traumhafte Wetter ... Urlaubsfeeling pur! 
Schon vom Bahnhof aus, zieht Lugano seine Gäste, mit den herrlichen Blick auf den See, in den Bann. 


Um zum Luganer See zu gelangen, läuft man viele kleine, enge Gässchen hinab. 


Wir haben uns für diesen Urlaub ein größeres Zelt gekauft, damit wir drei bequem schlafen können. Es ist wirklich sehr erholsam! Bisher hatten wir auch fast immer super Wetter. Einmal hat es in Lugano sehr stark gewittert. Unser Zelt hat den heftigen Regenguss und das Gewitter gut überstanden und wir sind im Zelt alle trocken geblieben! 


Das tolle ist, wenn man in Lugano übernachtet, erhält man das Tecino Ticket. Dieses ermöglicht einen, im Tessin gratis mit Bus und Bahn zu fahren. Wir nutzen es und haben einen Tagesausflug nach Locarno, an den Lago Maggiore unternommen. 

Wir liefen die vielen Stufen hinauf zur Kathedrale Madonna del Sasso. 

Der Aufstieg hat sich gelohnt. Der Blick auf den Lago Maggiore war unbeschreiblich. Die Kathedrale kann zu einem gewissen Teil besichtigt werden. Es gibt auch eine kleine Bahn, mit der man hinauf und hinab fahren kann. Die Fahrt kostet ca. 8 CHF für eine Hin- und Rückfahrt.

Das Schloss Visconteo aus dem Jahre 1342 ist ein weiteres Highlight von Locarno und sollte auf keiner Stadtbesichtigung fehlen. Wir picknickten am Rande des Schlosses. 

Auch die Altstadt von Locarno lässt sich sehen und bietet ebenso wie Lugano ein mediterranes Flair. 

Mit dem Zug reisten wir von Lugano weiter nach Luzern. 
Wir befinden uns wieder in der deutschsprachigen Schweiz und es fühlt sich etwas mehr nach Heimat an. Hihi 
Das Schweizer Deutsch ist so niedlich. An viele Wörter wird die Endung "-li" angehangen, z.B. Geschenkli, Wetterli. Ein freundliches "Grieß eich/di mittenand" erfreut uns auch immer. 

Luzern liegt direkt am Vierwaldstättersee und unser Hostel lag nur unweit davon entfernt, am sogenannten Ufschötti. (: Wir sind jeden Tag in den Vierwaldstättersee baden gegangen und Merlin genoss es im Sand zu buddeln. 

Die Altstadt von Luzern ist durch seine Kapellbrücke bekannt. Eine Holzbrücke, die über die Reuss führt und 203m lang ist. Somit ist sie die zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas. 

Unweit von der Kapellbrücke entfernt liegt die Spreuerbrücke. Auch diese ist holzüberdacht und führt über die Reuss. Sie verbindet die Altstadt mit der Neustadt. 

Gefühlt jede Stadt in der Schweiz ist an einem Berg gelegen. (: Auch in Luzern liefen wir enge Gassen den Berg nach oben um zum Schloss Gütsch zu kommen. Es ist ein Hotel und somit nur von außen zu besichtigen, hat jedoch trotzdem seinen Reiz, da der Blick über Luzern wunderschön ist und gleich dahinter ein schönes Waldgebiet liegt. Wir genossen einen ruhigen Waldspaziergang und Merlin machte sein Nachmittagsschläfchen. (:

Die letzte Stadt auf unserer Reise durch die Schweiz ist Zürich. 
Wir sind mit dem Zug von Luzern nach Zürich gefahren. Innerhalb einer Stunde waren wir mit dem IR75 auch schon da. 

Als wir am Bahnhof in Zürich angekommen sind, haben wir erst einmal den Luxus dieser Stadt festgestellt. Teure Restaurants, edle Geschäfte und schick angezogene Menschen schlenderten durch die schönen Altstadtgassen. Auch Zürich ist definitiv wunderschön. 
Wir liefen durch die Altstadt, am Zürichsee entlang, entspannten auf den öffentlichen Plätzen und besuchten viele Kirchen. 

Am Zürichsee entlang zu flanieren war besonders schön. Bei dem schönen Wetter nutzen dies ebenso sehr viele Menschen und genossen eine Abkühlung oder sonnten sich auf den vielen Grünflächen. 

In Zürich waren auch die allermeisten Kirchen offen und wir konnten sie von innen besichtigen. 

Merlin genoss sein Mittagsschläfchen wieder in der Ruckeli. 

Wir sind von den schweizer Städten begeistert und haben diesen Sommer die Schönheit der Schweiz genießen können. 

Nun geht es wieder in die Berge! Juhu!